fabber
Hallo,
inspiriert durch die Debatten um die Gemeinwohlökonomie von Christian Felber hatte ich mich im Frühjahr 2012 entschlossen meine Arbeiten zum Thema Alternative Ökonomie seit Anfang der 1980er Jahre zu dokumentieren und habe die Gelegenheit genutzt im BAF Kunstraum in Wasserburg am Bodensee im August 2012 eine Ausstellung zu installieren: das büro nasö.
Ich stellte quasi meine Berührungspunkte zum Thema Solidarische Ökonomie und Neue Arbeit aus: Gleichzeitig schrieb ich etwa 180 Adressen im Bodenseeraum an und fragte die Betriebe und Initiativen nach ihrer Selbsteinschätzung, wo sie denn auf einer Skala von 0 - 10 sich selber innerhalb einer solidarischen Ökonomie sehen. Zur Ankündigung:

Die Ausstellung im BAF war gut. Meine Frau Elke meinte, ich hätte mein Leben ausgestellt, weil sie viele der Ausstellungstücke wiedererkannt hat oder die sie in meinem Bücherregal findet. Viele Texte finden sich im jedermensch wieder. Und die Kisten auf dem Dachboden enthalten ein Archiv der Alternativen Ökonomie. Gut ausgepackt, umgesetzt und in einen Rahmen gesetzt. Das die Ausstellung nicht so gut besucht war, lag vielleicht daran, dass es Hochsommer, Ferien war, Wasserburg ein kleines Dorf ist und das Budget der Ausstellung keine Außenwerbung mehr zuließ.
Doch die Resonanz war fein. Impulse konnten gegeben werden und mehrere Leute holten sich Gedanken und Inspirationen.
Die Umfrage bezüglich der "Solidarischen Ökonomie" hielt sich im Rahmen. Doch fast 8 Prozent Rückmeldungen sind nicht schlecht, zumal das Thema am Bodensee ja eigentlich gar keines ist.
Ohne die Vorträge von Christian Felber und den Betrieben, die eine Gemeinwohlbilanz erstellen oder dies tun werden, wäre wir immer noch am Anfang. Es bleibt auch nach 40 Jahren immer noch  Pionierarbeit.
Dazu ist die Ausstellung und die Umfrage eine gute Gelegenheit gewesen Informationen über die Prinzipien der Solidarischen Ökonomie, die Bewertungsfelder der Gemeinwohlbilanz und darüber hinaus zum Arbeitsbegriff zu geben. Drei Veranstaltungen zum Thema mit 30 Besuchern sind doch nicht schlecht.
Doch es ist zu wenig um Bilanz zu ziehen und sich nun auszuruhen. Nein die Ausstellung war ein Anfang und das büro naso wird weiter arbeiten. Ich kann ja gar nicht anders.
Die vierzehn Antworten wollen weiterbearbeitet werden. Die Betriebe sollen weiter angeschaut werden und befragt werden. Es könnte daraus eine Broschüre über gemeinwohlorientierte Betriebe am Bodensee werden. Vielleicht sogar ein richtiges Buch?!
Die Ergebnisse werden veröffentlicht - natürlich erstmal im Internet.
Adressen werden weiterhin gesammelt und durch Briefe und Begegnungen soll der Kontakt intensiviert  und die Gespräche weitergeführt werden.
Das alles natürlich langsam, aber kontinuierlich.
Das büro nasö findet ihr im Eulenspiegel, Wasserburg/Bodensee. Geöffnet eigentlich immer!

Folgende Betriebe haben auf die Umfrage geantwortet:
Eulenspiegel, Wasserburg; Arbeitslosenselbsthilfe Lindau; Walch bewegt, Bludenz;
Rewig München; rw-cct, Zaisertshofen; Die Welle, Wangen; Stiftung Trigon,Stuttgart;
Sonett, Deggenhausertal; Energie und Bauökologie Bludenz; einfach möbel, Hard;
Kairos, Bregenz; Via, Wangen; Schloss Glarisegg, Glarisegg.

Hier zu den gestalteten Antworten. Der grüne Balken zeigt das Selbstverständnis des Betriebes im Sinne einer Solidarischen Ökonomie an:
Mit einigen anderen bin ich im Gespräch.

Dieter Koschek